Georgensgmünd (ck) – Der Bayerischen Landesportverband im Sportkreis Roth-Schwabach hat unter dem Thema „Menschen auf der Flucht integrieren durch Sport“ im Rahmen seiner Vereinsstammtische zahlreiche Verantwortliche aus Sportvereinen für diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe sensibilisiert.
Der Kreisvorsitzende Christian Kuhnle wies in seiner Begrüßung auf den Solidargedanken der über 150 örtlichen Sportvereine hin, der den organisierten Sport vom kommerziellen Sportdienstleister unterscheidet. In einem kurzweiligen Abend ging Andreas Dobler neben den eigenen Aktivitäten der SpVgg Roth auch auf das BLSV-Programm „Integration durch Sport“ und die verschiedenen Aspekte in der Arbeit mit Menschen aus anderen Kulturkreisen ein. Hierbei sei immer zu hinterfragen, welche sichtbaren und vor allem welche unsichtbaren Kulturmerkmale die Sportler mitbringen. In den Herkunftsländern ist oftmals die Institution (Sport-) Verein gar nicht bekannt. Die Sportgruppen in den Vereinen müssten sich fragen, was mit hiesigen Gewohnheiten vereinbar ist und wo es Unterstützungsbedarf gibt, um den Notwendigkeiten gerecht zu werden. So gebe es bisweilen unterschiedliche Sichtweisen z.B. in Bezug auf Pünktlichkeit. Ausschließliche Rücksichtnahme wäre jedoch der falsche Weg, vielmehr müsste mit den Teilnehmern von Sportkursen die Notwendigkeit eines pünktlichen Beginns offen angesprochen und Unterstützung beim Erlernen angeboten werden. Die Vereine sollten sich auch nicht zu sehr unter Druck setzen lassen. Der Sportverein kann nur ein Angebot sein, das ähnlich wie bei der heimischen Bevölkerung je nach individuellen Interessen angenommen wird oder nicht. Eine Vernetzung mit anderen Helferkreisen ist hierbei unabdingbar.
Zum Abschluss zeigte sich Christian Kuhnle überzeugt, dass „eine Mitgliedschaft im Sportverein eine ideale Basis sein kann, um in der neuen Umgebung anzukommen. Der Sport spricht viele Sprachen und bietet damit ideale Voraussetzungen um Hürden abzubauen und anzukommen.“ Mit Sorge sahen die Vereinsverantwortlichen das Vorhalten der Realschulturnhalle für die Unterbringung. „Die zweckwidrige Unterbringung von Menschen in Turnhallen ist die schlechteste aller Lösungen, da die Infrastruktur nicht dafür ausgelegt ist. Zudem brauchen die Sportvereine die Hallen dringend, um ihren gesamtgesellschaftlichen Auftrag auch bei der Integration erfüllen zu können“, so Kuhnle.
Das Team “Integration durch Sport” unterstützt Sie gerne
Informationen zum Bundesprogramm Integration durch Sport (IDS) – BLSV