Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes e.V. (DOSB) wurde das Mandat erteilt, ein Bewerbungskonzept für Olympische und Paralympische Spiele zu entwickeln. Der Sprecher der Landessportbünde fordert trotz Haushaltssperre der Ampel-Bundesregierung verbindliche finanzielle Zusagen aus Berlin für eine deutsche Olympia-Bewerbung.
Für den Präsidenten des Bayerischen Landes-Sportverbandes e.V. (BLSV) Jörg Ammon ist das Verhalten des Bundes selbst im Lichte der vorgeschobenen Haushaltssperre absolut inakzeptabel. Eine klare, verschriftlichte Haltung aus Berlin ist nur billig und richtig für den weiteren Bewerbungsprozess. Bundessportministerin Faeser verweigert dennoch die Unterzeichnung eines entsprechenden „Memorandum of Understanding“.
„Wir haben geliefert: der organisierte Sport will Gastgeber des größten Sportereignisses der Welt werden. Ich habe daher die klare Erwartungshaltung an Frau Bundesinnenministerin Faeser, das ‚Memorandum of Understanding‘ zu zeichnen.“, appelliert der Sprecher der Landessportbünde in Frankfurt am Main Richtung Berlin. Die Haushaltssperre hindere den Bund derzeit daran, finanzielle Zusagen für das Jahr 2024 zu treffen. Seit vergangenem Wochenende liegt aber ein einstimmiges Votum der DOSB-Vollversammlung vor, im kommenden Jahr eine Bewerbung für die Sommerspiele 2036 oder 2040 anzustreben.
Bayern und Berlin für Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele
Mit der „Frankfurter Erklärung“ wurde dem DOSB das Mandat erteilt, ein Bewerbungskonzept zu entwickeln. Darin sollen bis Sommer 2024 die Ergebnisse aus den bundesweit anberaumten Dialogforen zu Olympischen und Paralympischen Spiele „Deine Ideen. Deine Spiele“ gegossen werden. Bürgerinnen und Bürger wurden in diesem Rahmen direkt mit einbezogen, konnten Ideen und Anregungen mit einbringen und sich aktiv an der Diskussion um eine deutsche Olympia-Kandidatur beteiligen. Eine finale Entscheidung wird auf der kommenden Mitgliederversammlung 2024 in Saarbrücken getroffen. Berlin, Hamburg, Leipzig, Rhein-Ruhr und München haben ihre Bereitschaft als Host Citys bereits offiziell bestätigt.
Beschlüsse um Safe Sport und Spitzensportreform positiv angenommen
„Der Zukunftsplan Safe Sport sendet ein deutliches Signal an alle am organisierten Sport beteiligten Personen in Deutschland: an Betroffene, die Politik und in die Zivilgesellschaft hinein, sich auch in Zukunft für den Schutz vor Gewalt im Sport aktiv und entschlossen einzusetzen“, betont BLSV-Präsident Ammon, der sich zu den getroffenen Beschlüssen in Frankfurt am Main positiv äußert. Des Weiteren haben Bund, Länder und DOSB unter Beteiligung vieler Stakeholder aus dem organisierten Sport 2023 ein Konzept zur Neustrukturierung der Steuerung und der Förderung im Leistungssport erarbeitet. Die Mitgliederversammlung hat sich am zurückliegenden Samstag dafür ausgesprochen, die Arbeit zur konsequenten Umsetzung der Inhalte dieses Konzeptes fortzusetzen. „Wir erwarten in diesem Zusammenhang von der Bundespolitik gleichsam eine klare Positionierung für eine weitgehende Entkopplung der Sportförderung von zuwendungsrechtlichen Vorgaben für die unabhängige Aufgabenwahrnehmung der Sportagentur.“, unterstreicht BLSV-Präsident Ammon abschließend.