Die neuen Partnerschulen des Sommersports sind der dezentrale Unterbau zu den bayerischen „Eliteschulen des Sports“ für eine flächendeckende und erfolgreiche Leistungssportförderung der kommenden Generationen.
Mit dem Pilotprojekt „Partnerschulen des Sommersports“ ermöglichen das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus im Schulterschluss mit dem organisierten Sport in Bayern eine neue, noch effektivere Nachwuchsleistungssportförderung. An bayernweit neun Schulen erhalten ab dem kommenden Schuljahr Schülerinnen und Schüler der fünften bis achten Jahrgangsstufe die Möglichkeit, Leistungssport und Schule miteinander zu verbinden. Eine besondere Rolle fällt dabei den acht involvierten Sportfachverbänden im Bayerischen Landes-Sportverband e.V. (BLSV) zu.
„Als organisierter Dachverband von 11.700 Sportvereinen und 57 Sportfachverbänden stellen wir bedauerlicherweise fest, dass sich die Sportvereine in der Fläche und Masse aus dem Leistungssport zurückziehen. Diesen Trend wollen wir bewusst umkehren“, erklärt Jörg Ammon, frisch wiedergewählter Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbands e.V. (BLSV), die Wichtigkeit dieses Projekts für den Nachwuchsleistungssport. „In anderen Ländern wird im Nachwuchsbereich viel mehr systematisiert und gezielt Talente entwickelt. Wir wollen dem nun durch die Partnerschulen des Sommersports Rechnung tragen. Daher sind wir dankbar, dass acht olympische Sportfachverbände in dieses Projekt starten.“, so Ammon weiter. Im Wintersport ist Bayern in der Nachwuchsförderung bereits die Nummer eins. In den Sommersportarten will der bayerische Sport jetzt fokussiert nachziehen und sich auch hier eine Spitzenposition erarbeiten.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein
„Die „Partnerschulen des Sommersports“ sind ein weiterer wichtiger Meilenstein für den Erfolg der Nachwuchsleistungssportförderung in Bayern. Es ist mir ein großes Anliegen, unsere jungen, hoffnungsvollen Talente des Nachwuchsleistungssports zielgerichtet zu unterstützen, wenn es darum geht, Schule und Nachwuchsleistungssport unter einen Hut zu bringen. Der neue dezentrale Unterbau für die „Eliteschulen des Sports“ durch die „Partnerschulen des Sommersports“ ist hierfür ein wichtiger Baustein“, argumentiert der zuständige Bayerische Kultusminister, Prof. Dr. Michael Piazolo, MdL, im heutigen Pressegespräch.
Integraler Bestandteil: Dezentralisierung
Integraler Bestandteil der neuen Partnerschulen des Sommersports ist die dezentrale Verteilung. Neben den bestehenden „Eliteschulen des Sports“ mit sommersportlicher Ausrichtung in München und Nürnberg kommt nun in jedem bayerischen Regierungsbezirk jeweils eine Schule als Partnerschule des Sommersports hinzu:
- Trainingszentrum München: Partnerschule Gymnasium München-Nord (Leichtathletik, Gerätturnen)
- Trainingszentrum Mittelfranken: Bertolt-Brecht-Schule Nürnberg (Leichtathletik) und Ohm-Gymnasium Erlangen (Triathlon)
- Trainingszentrum Oberbayern: Apian-Gymnasium Ingolstadt (Schwimmen, Triathlon)
- Trainingszentrum Niederbayern: Adalbert-Stifter-Gymnasium Passau (Leichtathletik)
- Trainingszentrum Oberpfalz: Werner-von-Siemens-Gymnasium Regensburg (Ringen)
- Trainingszentrum Schwaben: Rudolf-Diesel-Gymnasium Augsburg (Kanu)
- Trainingszentrum Oberfranken: Dientzenhofer-Gymnasium Bamberg (Basketball)
- Trainingszentrum Unterfranken: Deutschhaus-Gymnasium Würzburg (Fußball, Basketball, Schwimmen)
Ziel ist es, über die Partnerschulen des Sommersports direkt junge Talente aufzubauen und zu fördern. In einem weiteren Schritt können diese dann leichter an eine der bayerischen Eliteschulen des Sports wechseln.
Weitere Informationen zu den Programmen der Partnerschulen des Sommersports sowie zu den bayerischen Eliteschulen des Sports gibt es u.a. hier:
Anmerkungen:
In Bayern gibt es aktuell vier Eliteschulen des Sports (Berchtesgaden, Oberstdorf, München, Nürnberg). Die bayerischen Eliteschulen des Sports sind bislang sehr stark am Wintersport orientiert. Nach Aussage des Olympiastützpunkts Bayern hatte Bayern einen Anteil von über 50 Prozent am Gesamtergebnis der Deutschen Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang. 100 Prozent der bayerischen Medaillengewinner waren auf einer Partnerschule des Wintersports bzw. Eliteschule des Sports.
Bekannte Schülerinnen und Schüler der Bayerischen Eliteschulen des Sports waren u.a.:
- Ilkay Gündogan, Fußball (Nürnberg)
- Johannes Rydzek, Nordische Kombination (Oberstdorf)
- Katharina Schmid (geb. Althaus), Skispringen (Oberstdorf)
Die Leistungssportförderung an den Eliteschulen des Sports beginnt mit der neunten Jahrgangsstufe. Die Partnerschulen des Sports bauen dem nun vor und beginnen systematisch mit einer dezentralen, altersgerechten Förderung ab der fünften Klasse.