Zwei Tage im Zeichen des Austauschs, der Fortbildung und des Dialogs – in der Sportschule Oberhaching entstehen zukunftsweisende Ideen.
Es ist die wohl größte BLSV-Bildungs- und Netzwerkveranstaltung des Jahres: der BLSV-Kongress und die BLSV-Messe ZUKUNFT SPORT. In drei kurzweiligen Vorträgen zu den Themenfeldern Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Sportverein2030 sowie 17 verschiedenen Workshops bekamen die BLSV-Mitglieder richtungsweisende Impulse für die Zukunft in ihren Sportvereinen.
Gemeinsam die Zukunft erarbeiten, Perspektiven schaffen, neue Wege erkennen und beschreiten – so könnte man in aller Kürze den BLSV-Kongress ZUKUNFT SPORT vom vergangenen Wochenende zusammenfassen. Der BLSV-Kongress ZUKUNFT SPORT am 05. und 06. Mai 2023 wurde bestimmt von den drei großen Säulen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Sportverein2030. Hierzu konnten sich die zahlreichen Vereinsvertreter aus ganz Bayern sowie eine hohe Anzahl an BLSV-Bezirks- und Kreis-Vertretern nachhaltig weiterbilden. Der BLSV-Kongress ZUKUNFT SPORT dient zudem als ideale Netzwerkplattform zwischen den Vereinen und dem Dachverband des bayerischen Sports.
Kongress ZUKUNFT SPORT: Impulse aus Wissenschaft und Sportindustrie
„Der BLSV-Kongress ZUKUNFT SPORT hat wieder einmal eindrücklich bewiesen, wie wichtig es ist, bereits heute die Grundsteine für morgen zu legen. Mit den Schlüsselbausteinen Sportverein2030, Nachhaltigkeit und Digitalisierung stoßen wir hier die Tore für unsere Mitglieder, die Sportvereine und Sportfachverbände weit auf. Unsere Referenten aus Wissenschaft und Sportindustrie haben eindrucksvoll gezeigt, welche Anstrengungen bereits heute möglich und notwendig sind, um die Zukunft des organisierten Sports auf einem zeitgemäßen Niveau zu halten“, konstatiert Jörg Ammon, Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbandes e.V. (BLSV).
Die Sportvereine sind hoch attraktiv und bei den bayerischen Sportlerinnen und Sportler gefragter denn je. 4.500.495 Mitgliedschaften (Stand 05.05.2023) verzeichnet der BLSV – ein absolutes Rekordniveau im Monat Mai. „Trendsportarten, nachhaltige Entwicklungschance und digitale Entlastung im Ehrenamt – das sind unsere Treiber“, so Prof. Dr. Susanne Burger, Vorsitzende der Geschäftsführung. „Wir wollen für unsere Vereine und Verbände der Sportentwicklungsmotor sein mit dem Ziel, für den organisierten Sport noch mehr Menschen zu begeistern.“
Die NFL zu Gast beim BLSV
Gleich zu Beginn des Kongresses erörterte der Business-Stratege der NFL Deutschland GmbH, Tobias Steinfort, die Wichtigkeit aktuelle Trends im Sport aufzugreifen und diese nachhaltig zu fördern. Er betonte, dass die NFL – National Football League – den Sport American Football nicht in die deutsche Sportlandschaft zwingen möchte, sondern vielmehr den Vereinen und Verbänden die Chance ermöglicht, neue Sportarten aufzunehmen und mit ihnen zu wachsen. Die NFL kooperiert derzeit mit einer Vielzahl von Schulen in den deutschen Metropolregionen und bildet dort Lehrer in der Football „Light-Variante“ Flag-Football aus. Aus diesem Anreiz heraus sollen die Schülerinnen und Schüler motiviert werden, diesen Sport auch in ihrer Freizeit im Sportverein vertiefen zu wollen. Gleichzeitig stellt die NFL, bei entsprechender Leistung, auch für deutsche (Nachwuchs-)Spieler eine Karriere in der amerikanischen Football Profi-Liga NFL in Aussicht.
Nachhaltigkeit hat viele Facetten
Der Sportwissenschaftler von der Universität Bayreuth und Gründer der Denkfabrik sportainable Prof. Dr. Peter Kuhn beleuchtete für die Gäste des BLSV den Themenblock der Nachhaltigkeit. Dabei ist der Begriff der Nachhaltigkeit nicht ausschließlich mit der ökologischen Nachhaltigkeit gleichzusetzen. Kuhn betrachtet mit seiner Denkfabrik sportainable weitere Aspekte wie soziale Nachhaltigkeit, die Auswirkungen von Mobilität von Sportlern vor allem im ländlichen Bereich aber auch ökonomische Aspekte. Zwischen der Denkfabrik sportainable, die aus dem Lehrstuhl von Prof. Dr. Peter Kuhn hervorgegangen ist und dem BLSV sowie der Universität Bayreuth besteht seit einem Jahr eine sehr fruchtbare wissenschaftliche Kooperation. Der BLSV unterstützt u.a. die Forschungsarbeit der Universität. Im Rahmen dieser Kooperation suchen der BLSV und die Universität Bayreuth aktuell Sportvereine, die einen Partner in der Nachhaltigkeitsentwicklung suchen. Kooperativ entwickeln die Master-Studenten und die Sportvereine zusammen neue Nachhaltigkeitskonzepte, für eine in allen Aspekten nachhaltige Zukunft des Sportvereins.
Messe ZUKUNFT SPORT
Mehr als 30 Aussteller zählte die BLSV-Messe ZUKUNFT SPORT mit ihrem breiten Schwerpunkt Sportstättenbau, der um weitere Facetten wie u.a. Versicherung, Mobilität und (Team-)Sportbekleidung ergänzt wurde. Mit der Förderung der bayerischen Sportvereine, speziell in strukturschwachen Regionen, unterstützt der Freistaat weiterhin gezielt die Vereine als zentrale Orte des Gemeinschaftslebens mit zehn Millionen Euro zusätzlich beim vereinseigenen Sportstättenbau. Aufgrund des großen Erfolgs des Sonderprogramms wird das Fördervolumen über eine zusätzliche Verpflichtungsermächtigung von 25 Millionen Euro erneut aufgestockt – von ursprünglich 50 Millionen Euro auf nunmehr bis zu 95 Millionen Euro.
LEW-Umweltpreis
Im Rahmen der Messe ZUKUNFT SPORT wurde der LEW-Umweltpreis an die drei Vereine TSV Burgpreppach, PSV Roggenburg und DJK SV Oberpfraundorf verliehen. Für ihre ökologisch nachhaltigen Projekte wurden sie mit jeweils 2.500 Euro belohnt. Der Laudator Dr. Alfred Rührmair, Abteilungsleiter Sport im Bayerischen Innenministerium, würdigte insbesondere die herausragenden Leistungen der einzelnen Siegervereine und lobte das außerordentliche Engagement des BLSV-Partners der Lechwerke AG (LEW), die seit mehr als einem Jahrzehnt die nachhaltige und ökologische Entwicklung von Sportvereinen besonders fördern. Rührmair stellte zu dem heraus, dass der Freistaat selbst den bayerischen Sport im Jahr 2023 mit der Rekordsumme von 143 Mio. Euro fördere. Allein 51 Mio. entfielen hier auf den Energiepreiszuschuss der bayerischen Regierung als Soforthilfemaßnahme. Noch bis 15. Mai können die Sportvereine bei den Landratsämtern den Energiepreiszuschuss in maximaler Höhe von 80 Prozent der Vereinspauschale beantragen.