Die Solidarität im organisierten Sport ist groß – für den Wiederaufbau sind enorme Anstrengungen und finanzielle Hilfe erforderlich.
Fußballplätze stehen unter Wasser, Tennisplätze sind weggespült, in Vereinsheimen steht das Wasser knietief – die Bilder aus den betroffenen Sportvereinen nach den Hochwasser- und Unwetterkatastrophen im Juni dieses Jahres sind verheerend. Nach ersten Hochrechnungen des Bayerischen Landes-Sportverbands e.V. (BLSV) betragen die bezifferbaren Schäden rund 20 Millionen Euro. Die immateriellen Verluste, wie Ausfall von Sportstunden, und die zusätzliche, ehrenamtliche Arbeit zum Wiederaufbau sind hier noch nicht mit eingerechnet.
„Die Bilder von vor Ort direkt nach dem Hochwasser und den Unwettern im vorangegangenen Juni sind erschreckend. Jetzt gilt es für uns nach vorne zu schauen und uns aktiv für einen schnellen Wiederaufbau einzusetzen. Zudem müssen wir dafür sorgen, dass sich die Dimensionen von Unwetterkatastrophen für die bayerischen Sportstätten in Zukunft massiv verringern lassen, sei es durch eine nachhaltige Umwelt- und Hochwasserschutzpolitik, aber auch durch einen umfassenden und verpflichtenden Elementarversicherungsschutz für Sportvereine“, blickt BLSV-Präsident Jörg Ammon bereits nach vorne nach dem ereignisreichen letzten Monat.
Schwere Unwetter setzen Sportvereine unter Wasser
Mit dem Start in die Sommermonate öffneten sich Anfang Juni 2024 die Himmelsschleusen. In kürzester Zeit wurden ganze Landstriche teils metertief von Hochwasser bedeckt. Auch bayerische Sportvereine waren hiervon massiv betroffen. Speziell Schwaben und Oberbayern hatten mit dem Hochwasser zu kämpfen. Weitere Unterwetter und die gestiegenen Pegel an den großen bayerischen Flüssen zogen infolge auch Sportvereine in den übrigen Regierungsbezirken in Mitleidenschaft.
Schäden von 20 Mio. Euro in bayerischen Sportvereinen
Nach Hochrechnungen einer BLSV-Vereinsabfrage bilanziert der bayerische Sportdachverband einen Gesamtschaden von rund 20 Millionen Euro. Hiervon wurden bereits konkrete Bedarfe in Höhe von 2,2 Millionen Euro an das Ressort Sportstättenförderung im BLSV gemeldet. Ca. ein Drittel der Vereine schätzt den vorläufigen Schaden auf 1.000 – 10.000 Euro, ein weiteres Drittel nimmt einen Schadenswert in Höhe von 10.000 – 50.000 Euro an. Besonders betroffene Vereine melden einen Schaden über 100.000 Euro, das eine existentielle Bedrohung darstellt. Es sind schnelle und unbürokratische Finanzhilfen erforderlich, um die gemeinnützigen Sportvereine, die zu großen Teilen ehrenamtlich geführt werden, zu unterstützen.
Für Katastrophenfall stehen den Sportvereinen Hilfen zur Verfügung
Der BLSV bietet Hilfen mit einem erhöhter Fördersatz von bis zu 50 % Zuschuss auf die förderfähigen Kosten an. Darüber hinaus können Sportvereine an der Notstandsbeihilfe des Freistaates Bayern ergänzend partizipieren. Die Servicehotline des BLSV steht den betroffenen Vereinen unter 089/15702–400 bzw. service@blsv.de zur Verfügung.
Schadenshöhe kann noch weiter anwachsen
Noch nicht mit einbezogen sind Schäden an kommunalen Sporteinrichtungen, also Sportstätten, die nicht im Eigentum von Sportvereinen stehen, aber von diesen genutzt werden.