Nach den Jahresthemen „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ 2022 und „Ehrenamt“ 2023 stellt die Sportjugend Regensburg (BSJ) das Thema „Demokratie“ in den Mittelpunkt der Jahresplanung 2024. Die neugewählte Vorstandschaft möchte im kommenden Jahr ein größeres Projekt „Spiel ohne Grenzen“ durchführen, aber auch bei Seminaren und Ausbildungen das Thema aufgreifen. Der Start in die neue Legislaturperiode in Bayern sei geprägt von einem politischen Rechtsruck und von abnehmendem Vertrauen in die politischen Institutionen, heißt es vom Bayerischen Jugendring. Zudem würden der anhaltende Krieg in der Ukraine und der Krieg im Nahen Osten die Jugend umtreiben. Ist unsere Demokratie in Gefahr? Und damit Werte wie Respekt, Toleranz, Würde?
„Sport braucht Demokratie“, betont Detlef Staude, der Vorsitzende der Regensburger Sportjugend. Die Jugendverbände und auch die Regensburger Sportjugend hätte das Selbstverständnis, eine Werk- und Wirkstätte der Demokratie zu sein: Bei verschiedenen Aktivitäten und Maßnahmen vermittelt die Sportjugend niedrigschwellig und zielgruppengerecht politische Bildung: Sei es bei einer Jugendfahrt in den Bundestag mit sportpolitischer Diskussion, einem Austausch über jugendpolitische Anliegen mit jungen Sportlerinnen und Sportlern in Brixen oder der Ausbildung von jungen Übungsleiterinnen und Übungsleitern, bei der auch eine Vereinsversammlung nachgespielt und vorbereitet wird.
Der Präsident des Bayerischen Jugendrings, Philipp Seitz, lobt das Engagement der Regensburger Sportjugend. In ganz Europa sei ein politischer Rechtsruck spürbar, was alarmierend sei. Es sei besonders wichtig, im Jahr der Europawahl für eine starke Demokratie zu werben. Die Jugendverbände seien Lern- und Erfolgsfelder von politischer Bildung. Die Ergebnisse der U18-Wahlen zur bayerischen Landtagswahl zeigen eine hohe Wahlbeteiligung von Kindern und Jugendlichen. Junge Menschen wollen mitentscheiden und mitbestimmen. Und eines sei wichtig: „Wir müssen immer für unsere Demokratie werben. Denn unsere Demokratie kann sich auch demokratisch abschaffen.”
Für die Regensburger Sportjugend ist klar: Demokratiebildung ist in der aktuellen Situation besonders wichtig. „Wir als größter Jugendverband im Jugendring sind auf eine funktionierende und lebendige Demokratie angewiesen, um unsere Ziele zu erreichen“, meinen die BSJ-Jugendsprecher Lia Gerking und Ludwig Songsare. Dies seien beispielsweise Integration, Partizipation und junges Engagement. Für das Engagement im Bereich der politischen Bildung wurde die Regensburger Sportjugend immer wieder ausgezeichnet, zuletzt beispielsweise beim Oberpfälzer Demokratiefest des Bezirksjugendrings. Auch in der Bayerischen Vertretung in Brüssel stellten die jungen Regensburger Sportlerinnen und Sportler schon ihre Projekte und Aktionen vor.
Die stellvertretende Vorsitzende Patricia Schneider kümmert sich bei der Sportjugend um den Aus- und Fortbildungsbereich. „Wir planen im kommenden Jahr zwei Clubassistenten-Ausbildungen“, so Schneider. Diese richten sich speziell an Jugendliche ab 14 Jahre und sollen in Berchtesgaden und Pottenstein stattfinden. Für Übungsleiter wird es zwei Wochenend-Fortbildungen geben und ein Bildungswochenende in der Jugendherberge Burg Trausnitz. Geplant sei es auch, internationale Kontakte nach Brixen (Italien) zu stärken und nach Pilsen (Tschechien) wieder zu beleben. „Internationale Jugendbegegnungen sind ein Beitrag zum Frieden“, so Ludwig Songsare (18) und Lia Gerking (16). In Städtefahrten zum Thema „Demokratie stärken“ nach Berlin (April) und Dresden (Oktober) soll ein Bogen von deutscher Geschichte zur Gegenwart gespannt werden. „Zudem planen wir den Austausch mit Politikern“, so Vorsitzender Staude, beispielsweise beim Jahresempfang im Februar.
Die Jahresplanung der BSJ ist derzeit in der Feinabstimmung und Anfang 2024 in gedruckter oder digitaler Form erhältlich.