Er ist seit vielen Jahren das Gesicht des Freisinger Volleyballs schlechthin, und er lebt das Ehrenamt par excellence: Dejan Jankovic. Anfang Oktober wurde der Freisinger deshalb in der Karlsfelder Alm am See – eine Gaststätte mit einem dem Anlass würdigen Ambiente – mit dem Ehrenamtspreis des BLSV-Sportbezirks Oberbayern ausgezeichnet.
Vorgeschlagen für die Nominierung hatte den 47-jährigen Vollblutsportler die BLSV-Kreisvorsitzende Margit Conrad in Absprache mit ihrem Vorstandsteam. Allesamt hatte nicht nur dessen sportliche Vita, sondern auch sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement überzeugt.
Dejan Jankovic ist seit etwa 30 Jahren eine der Personen, die maßgeblichen Anteil am Aufbau und Erfolg der Volleyballabteilung des SC Freising haben. Unter seiner Führung als Abteilungsleiter ging es sportlich nach oben. Zwischenzeitlich spielte die Männermannschaft, dort war er auch einige Jahre Kapitän, sogar in der 3. Bundesliga. Nach seiner Zeit beim SV Lohhof kehrte der engagierte Übungsleiter und Trainer 2004 wieder nach Freising zurück. Von 2004 bis 2010 war er Jugendtrainer bei den Sportclub-Volleyballern und gleichzeitig aktiver Spieler der Männermannschaft. 2010 übernahm er die Abteilungsleitung, die er bis dato innehat. Vor allem aber engagierte sich Dejan Jankovic im Beachvolleyball. „Das war sein Faible, er war treibende Kraft, schaffte es mit unglaublichem Zeitaufwand immer wieder, namhafte Beachturniere, wie BVV Beach Masters, in die Domstadt zu holen“, würdigte Moderatorin Sabine Kirchmair bei der Preisverleihung das ehrenamtliche Engagement des Freisingers, was in der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich ist. Das betont auch die BLSV-Kreisvorsitzende Margit Conrad: „Leute, wie ein Dejan Jankovic sind mittlerweile leider eine Ausnahme oder Mangelware, denn sich ehrenamtlich zu engagieren und vor allem über einen so langen Zeitraum, ist alles andere als selbstverständlich, weil längst nicht mehr attraktiv. Vereinsdenken ist für viele ein Fremdwort, die meisten sind nur noch darauf bedacht, die eigene Freizeit, unabhängig von bindenden Verpflichtungen zu gestalten.“
Im Rampenlicht steht Dejan Jankovic, der mit seiner Frau Anna zur Ehrenamtspreisverleihung angereist war, indes ungern, und fast schüchtern nahm er den Preis – eine gewichtige Glaskugel – aus der Hand von Bezirksvorsitzenden Steffen Enzmann entgegen. Eines war und ist dem Vater von zwei Kindern (drei und sieben Jahre) allerdings ungemein wichtig: die Integration. Damit unterstrich er die Worte von Gudrun Brendel-Fischer (Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung): „Bayern kann sich bei der Integration bezüglich Humanität und Ordnung wirklich sehen lassen.“ Jankovic weiß, wovon er spricht. Anfang der 1990er Jahre von Bosnien nach Bayern gekommen, war es gerade der Sport, der ihm die Möglichkeit gegeben hat, sich zu integrieren. Und auch wenn er seine beiden Sprösslinge bislang noch nicht für Volleyball begeistern konnte, nimmt er es locker: „Egal, welche Sportart – Hauptsache Bewegung“, sagt der 47-Jährige.
Margit Conrad
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