Die bayerische Ski-Legende Rosi Mittermaier ist am gestrigen Mittwoch nach schwerer Krankheit in Garmisch-Partenkirchen verstorben. Der BLSV und die BSJ trauern nicht nur um ihre „Gold-Rosi“, sondern um eine bodenständige Frau, Mutter, Großmutter und einmalige Spitzensportlerin, die die Herzen der Menschen im Sturm zu erobern wusste.
Die ehemalige Skirennläuferin, Doppelolympiasiegerin und Gesamtweltcup-Siegerin von 1976 lebte im Alter von nur 72 Jahren nach einer schweren Krebserkrankung ab.
Die Beste ihrer Zeit
Rosi Mittermaier stand bereits mit zwei Jahren das erste Mal auf Skiern. Die gebürtige Münchnerin wuchs an der Winklmoosalm auf. Sie wurde zu einer überragenden Skirennfahrerin ihrer Zeit. Von 1969 bis 1976 fuhr Rosi Mittermaier im Ski-Weltcup mit. Insgesamt holte sie dabei zehn Goldmedaillen und 41 weitere Podestplatzierungen. Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck gewann die „Gold-Rosi“ zwei Goldmedaillen in der Abfahrt und im Slalom sowie die Silbermedaille im Riesenslalom.
Immer aktiv
Ihr großes Glück findet Rosi Mittermaier auch privat im Skisport, mit dem Skirennläufer Christian Neureuther. Zusammen haben sie zwei Kinder, die ebenfalls im internationalen Skisport aktiv und erfolgreich waren: Felix und Amelie Neureuther. Ihr Sohn Felix Neureuther ist unter anderem als Bayerischer Sportbotschafter und durch sein Bewegungsprogramm „Beweg dich schlau!“ aus der bayerischen Sportwelt nicht mehr wegzudenken.
Auch nach Ende ihrer Ski-Karriere blieb Rosi Mittermaier immer sportlich aktiv. Fallschirm springen und Tauchen standen nach eigenen Aussagen ganz oben auf ihrer Favoritenliste. Mit dem aufkommenden Trend entdeckte auch Rosi Mittermaier schließlich das Nordic Walking für sich und gab zusammen mit ihrem Mann vielfach Tipps und Tricks rund um diese Sportart.
Darüber hinaus hat Rosi Mittermaier an der Seite des BLSV-Präsidenten mit unermüdlichem Einsatz und mit unverzichtbarem Sachverstand als Mitglied der Jury den Bayerischen Sportpreis der Bayerischen Staatsregierung aktiv mitgestaltet.
Rosi Mittermaier: „Eine von uns“ – sozial engagiert
Neben all den sportlichen Aktivitäten und Auszeichnungen setzte sich Rosi Mittermaier zudem für soziale Engagements ein. Mitte der 1990-er Jahre wurde Rosi Mittermaier zur nationalen Botschafterin für Sport, Toleranz und Fair Play ernannt. Sie engagierte sich vielseitig für gute Zwecke, übernahm die Schirmherrschaft der neu gegründeten Deutschen Kinderrheuma-Stiftung und war Botschafterin der Initiative gegen Knochenschwund. Als Unterstützerin der Christoffel-Blindenmission reiste sie mit ihrem Mann unter anderem nach Nepal und Tansania. Zudem warb das Paar für die Bewerbungen Münchens um die Olympischen Winterspiele 2018 und 2022.
Der BLSV und die BSJ verneigen sich in ehrendem Gedenken
„Rosi Mittermaier hinterlässt eine nicht zu schließende Lücke: sportlich wie privat. Mit ihrem mitreißenden Charme und ihrer grenzenlosen Herzlichkeit war sie uns eine unverzichtbare Botschafterin für den bayerischen Sport und vielfach aktiv. Der Bayerische Landes-Sportverband verneigt sich vor der Lebensleistung unserer „Gold-Rosi“. Wir sind allesamt bestürzt und in tiefer Trauer mit ihrer Familie“, sagt in ehrlicher Anteilnahme ein Freund der Familie und Präsident des BLSV, Jörg Ammon.
„Rosi Mittermaier war für alle Generationen sportlich wie menschlich ein großes Vorbild. Wer das Glück hatte, sie kennengelernt zu haben, kann das uneingeschränkt bestätigen. Mit ihrer stets herzlichen und offenen Art vermittelte sie unverzichtbare Werte für den Sport. Die Bayerische Sportjugend ist in diesen schweren Stunden mit aufrichtiger Anteilnahme in Gedanken bei ihrer Familie“, so der tief bewegte BSJ-Vorsitzende Michael Weiß.