Bayerns Innenminister Joachim Herrmann präsentiert die neue Kampagne “Schau hin! – gegen Radikalisierung und Extremismus”. Der eindringliche Appell: “Wir sind alle gefordert!”. Prävention ist der beste Schutz vor Extremismus
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute die neue Präventionskampagne “Schau hin! – gegen Radikalisierung und Extremismus” gestartet. Die dafür erstellten Kurzfilme zu den Themenkreisen Antisemitismus, Salafismus, Rechtsextremismus und Linksextremismus richten sich insbesondere an das Umfeld von Jugendlichen. Sie sollen wachrütteln, aufklären und zum Handeln aufrufen. “Jugendliche und junge Erwachsene sind oft auf der Suche nach ihrer gesellschaftlichen Rolle sowie nach Orientierung. Diese Lebenssituation nutzen Extremisten gezielt aus, um sie für ihre Ideologien und Organisationen zu gewinnen.” Daher gelte es, das Umfeld der Jugendlichen dafür zu sensibilisieren. “Im Alltag aufmerksam sein, Anzeichen erkennen, ernst nehmen und richtig handeln: Da sind wir alle gefordert”, mahnt der bayerische Innenminister.
Chancengleichheit, Respekt, Fairplay und Toleranz
Der Bayerische Landes-Sportverband gründet auf den Werten Chancengleichheit, Respekt, Fairplay und Toleranz. Dieses Fundament wird durch Extremismus, Ausgrenzungen, Anfeindungen und Antisemitismus untergraben. Diese menschenverachtenden Phänomene machen leider auch vor dem organisierten Sport nicht Halt. Deswegen müssen wir dem aktiv entgegenwirken. Wir beraten und informieren, wozu wir unter anderem mit der bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (LINK) eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Dass wir die neue Video-Kampagne “Schau hin“ voll mittragen und unterstützen, versteht sich sozusagen von selbst“, sagt Jörg Ammon, Präsident des BLSV. In Kooperation mit der Beratungsstelle wurden Informationsmaterialien erstellt, Extremismus-Prävention ist auch Teil von Bildungsangeboten und Lizenzschulungen für Trainer und Übungsleiter des BLSV.
Prävention ist der beste Schutz vor Extremismus
Die etwa eineinhalb-minütigen Clips zeigen junge Menschen in unterschiedlichen Situationen und Lebensphasen, die anfällig für eine Radikalisierung sind, und wie Freunde, Trainer, Sportkameraden oder Fachleute darauf richtig reagieren. “Dieses Engagement ist außerordentlich wichtig, denn niemand wird als Extremist geboren oder über Nacht zum Extremisten. Wir müssen daher ein Umfeld schaffen, in dem Radikalisierung gar nicht erst entsteht. Prävention ist der beste Schutz vor Extremismus”, erklärte Herrmann.
Gerade wenn Jugendliche auffällig radikale Meinungen vertreten, bestimmte Bevölkerungsgruppen beleidigen oder sich von ihrem gewohnten Umfeld zurückziehen, gelte es genau hinzuschauen, auf die Jugendlichen zuzugehen und das persönliche Gespräch zu suchen. Beratungsstellen wie die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) und das Kompetenzzentrum für Deradikalisierung im Bayerischen Landeskriminalamt leisten hier großartige Arbeit und können den Betroffenen wertvolle Tipps geben. Hierfür müsse das Umfeld aber zunächst die Warnzeichen erkennen und aktiv werden. “Damit extremistische Einstellungen und Radikalisierungsverläufe nicht in Gewaltakte und Terror münden, müssen wir den Extremismus im Keim ersticken”, so Herrmann. Es sei wichtig, gerade auch bei jungen Menschen anzusetzen, um Hass und Gewalt gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Sieben Kurzfilme zur Kampagne “Schau hin!”
Die Kampagne “Schau hin! – gegen Radikalisierung und Extremismus” ist auf insgesamt sieben Filme angelegt und wird in den nächsten Wochen unter anderem im TV, auf Anzeigetafeln im ÖPNV oder als Kinowerbung ausgestrahlt. Die ersten Filme, weitere Informationen sowie ein Podcast zum Thema können ab sofort unter www.schau-hin.bayern.de abgerufen werden.