Kronach

Es darf nicht zu Schlie­ßun­gen bei den Sport­stät­ten kommen

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Enorme Rück­gänge bei Vereins­ein­tritt im Grundschulalter

Neufang – „Die letz­ten fünf Jahre waren alles andere als normal“, blickte BLSV-Präsi­dent Jörg Ammon beim Kronacher BLSV-Kreis­tag im Sport­heim der DJK-SV Neufang auf schwie­rige Zeiten zurück. Als an jenem 13. März 2020 die Schu­len geschlos­sen wurden und wenige Tage später der Kata­stro­phen­fall verkün­det wurde began­nen schwie­rige Zeiten. Nun zeigt sich ein star­ker Mitglie­der­rück­gang bei den Sport­ver­ei­nen: nicht weil die Menschen austre­ten, sondern weil die sons­ti­gen Neuein­tritte ausge­blie­ben sind.

„Beson­ders wich­tig ist es, dass wir jedem Kind die Begeis­te­rung an Bewe­gung, Sport und der rich­ti­gen Ernäh­rung vermit­teln“, betonte Präsi­dent Jörg Ammon. Während der Corona-Pande­mie gab es einen 3,5‑prozentigen Mitglie­der­rück­gang. „Die heftigs­ten Einschnitte beka­men wir im Grund­schul­be­reich bei den sechs, sieben- und acht­jäh­ri­gen Kindern. Rück­gänge von bis zu 25 Prozent.“ Genau dieses Alter von der ersten bis zur sechs­ten Klasse ist das aller­wich­tigste Alter, um in einen Sport­ver­ein einzu­tre­ten. Dies zeigen wissen­schaft­li­che Studien. Wer nicht in diesem Alter in einem Sport­ver­ein ein Zuhause findet, bei dem geschieht dies später nur noch selten.

Aus Corona haben wir gelernt, dass die Sport­stät­ten nicht mehr geschlos­sen werden dürfen. Dies gelte auch für die jetzige Ener­gie­krise. „Weder Turn­hal­len noch Schwimm­bä­der dürfen geschlos­sen werden.“ Aus der Coro­na­pan­de­mie gilt es zu lernen: die Sport­ver­eine müssen offen­blei­ben. Ebenso die Sport­stät­ten und der Sport­un­ter­richt muss gesi­chert sein. 

Der Idea­lis­mus der Vereine zeigte sich, dass viele den Still­stand zu Sanie­run­gen nutz­ten. Viele Vereine profi­tie­ren von der Verlän­ge­rung der Förder­töpfe im Sport­stät­ten­bau. Teil­weise bis 90 Prozent Förde­rung der Kosten sind möglich. Vor allem erfolgte viel Umstel­lung von Beleuch­tung und Flut­licht­an­la­gen auf LED. „Dieser Topf wurde auch für das Jahr 2023 verlängert.“

Der baye­ri­sche Sport konnte die Corona-Pande­mie deswe­gen so gut über­ste­hen, weil die Poli­tik wirt­schaft­lich unter­stützte. In keinem ande­ren Bundes­land gab es so viele und so unbü­ro­kra­ti­sche Hilfen. „Wir wollen als orga­ni­sier­ter Sport auch einmal Danke sagen.“ Die zwei­ma­lige Verdop­pe­lung der Vereins­pau­schale plus ein Gutschein­pro­gramm für Kinder im Grund­schul­al­ter waren wirkungsvoll.

Als alle glaub­ten, nun werde der Sport wieder durch­star­ten kam der 24. Februar 2022 mit dem russi­schen Angriff auf die Ukraine. Mit diesem Krieg begann auch ein Ener­gie­krieg in Europa. Auch jetzt müssen die Sport­stät­ten zwin­gend offen­blei­ben. „Es darf zu keinen Schlie­ßun­gen kommen.“ Alle Landes­sport­ver­bände fordern vom Bund Unter­stüt­zun­gen der Sport­ver­eine in der Ener­gie­krise. Trotz der finan­zi­el­len Unter­stüt­zung seitens BLSV und Staats­re­gie­rung werden höhere Kosten auf Vereine zukommen.

Ein Schwer­punkt der künf­ti­gen Arbeit ist es, die Inklu­sion auch im heimi­schen Sport weiter voran­zu­brin­gen“, appel­lierte BLSV-Kreis­vor­sit­zen­der Mario Schmid. Die vergan­ge­nen Jahre mach­ten deut­lich, dass Sport­le­rin­nen und Sport­ler mit Handi­cap durch­aus in der Lage sind, groß­ar­tige sport­li­che Leis­tun­gen zu voll­brin­gen. Ein Beispiel ist der Neufan­ger Sebas­tian Kotschen­reu­ther – beim BLSV Kreis­tag Ehren­gast – der mit seinem Part­ner Werner Burkardt jetzt für den RSV Bayreuth in der Bundes­liga im Roll­stuhl-Tisch­ten­nis spielt. „Wich­tig ist für mich, dass wir diese Sport­le­rin­nen und Sport­ler in unse­ren Verei­nen nicht verges­sen sollten

Auch im Sport­kreis Kronach sei hier in den letz­ten Jahren eini­ges hinsicht­lich Inklu­sion passiert. Stell­ver­tre­tend für die Vereine erwähnte der Kreis­vor­sit­zende den SV Weißen­brunn, der mit geziel­ten Sport­ver­an­stal­tun­gen für Sport­le­rin­nen und Sport­ler mit Handi­cap erfolg­reich ist. Sport­ab­zei­chen-Beauf­trag­ter Harald Kaiser hat sich auch im Hinblick auf den Inklu­si­ons­sport in einer Weiter­bil­dung die Geneh­mi­gung erwor­ben, dass er auch bei Sport­lern mit Handi­caps etwa das Sport­ab­zei­chen dafür abneh­men kann. Was auch bereits gut genutzt wurde.

Es ist wich­tig, diese Sport­be­we­gung im Land­kreis Kronach zu unter­stüt­zen, betonte Stein­wie­sens Bürger­meis­ter Gerhard Wunder – selbst in der BLSV-Kreis­vor­stand­schaft aktiv. Leider sind manchen Eltern 15 Euro Jahres­mit­glieds­bei­trag für ihre Kinder im Sport­ver­ein zu viel. Eltern müssen einfach wissen, dass in den Verei­nen kompe­tente Übungs­lei­ter und Übungs­lei­te­rin­nen Jugend­li­che und Kinder betreuen. Im Sport lernen junge Menschen Fair­ness und Umgang mit Niederlagen.

Mario Schmid steht mit viel Herz­blut an der Spitze des BLSV, lobte Land­rat Klaus Löff­ler. Dieses Enga­ge­ment ist enorm wert­voll. Ammon sprach von Heraus­for­de­run­gen, die vor uns liegen. Mit den Einschrän­kun­gen für die Vereine und gerade die Kinder und Jugend­li­chen unse­rer Heimat liegen große Heraus­for­de­run­gen vor uns. Gerade als sich alles zu bessern schien kam der 24. Februar, der auch unsere Keim­zelle des Mitein­an­ders im Land­kreis Kronach verän­derte. Neben dem Krieg gibt es eine weitere Flücht­lings­krise. Fast 1200 Flücht­linge sind im Land­kreis. „Wir werden alles Menschen­mög­li­che versu­chen, die Hallen im Land­kreis Kronach frei­zu­hal­ten“, versi­cherte. 54 Flücht­linge, die Hälfte unter 18 und vier Hoch­schwan­gere – wurden vom Anker­zen­trum in die Tettauer Fest­halle verla­gert. Die nächs­ten 40 stehen vor der Tür. „Wir hoffen, weitere privat unterzubringen.“

Neuwah­len

Für die nächs­ten fünf Jahre wurde erneut Mario Schmid als BLSV-Kreis­vor­sit­zen­der gewählt, Hart­mut Nennin­ger bleibt sein Stell­ver­tre­ter, bleibt auch Refe­rent Sport für Ältere. Aus dem Amt der stell­ver­tre­ten­den Kreis­vor­sit­zen­den schied Irene Müller aus. Neu in der Vorstand­schaft ist Thomas Kestel (Justiz­voll­zugs­be­am­ter JVA Kronach), der das Amt des Kreis­schatz­meis­ters von Thomas Schnei­der über­nahm. Monika Engel­hardt bleibt Refe­ren­tin für Frauen und Bildung. Refe­rent Sport­ab­zei­chen ist Harald Kaiser. Vertre­ter der Sport­ju­gend sind Stefa­nie Regel und Adrian Seitz. Beisit­zer sind Albert Schirmer, Walter Wich-Herr­lein, Gerhard Wunder, Katha­rina Hofmann und neu Thomas Schnei­der. Großer Dank galt Karl-Heinz Hofmann für sein Enga­ge­ment als Beisit­zer und Refe­rent für Öffentlichkeitsarbeit.

Letzt­lich über­wie­gen Opti­mis­mus und Mut. Es sind so viele die sich enga­gie­ren, unse­ren Land­kreis lebens- und liebens­wert zu erhal­ten. Verständ­nis fürein­an­der und miteinander.

Das Bild zeigt, von links, Albert Schirmer, Land­rat Klaus Löff­ler, Walter Wich-Herr­lein, Vorsit­zen­den Mario Schmid, Hart­mut Nennin­ger, Harald Kaiser, Irene Müller, BLSV-Bezirks­vor­sit­zende Monika Engel­hardt, Bürger­meis­ter Gerhard Wunder und BLSV-Präsi­dent Jörg Ammon. Foto: Rainer Glissnik

Ehrun­gen

Präsi­dent Jörg Ammon und BLSV-Bezirks­vor­sit­zende Monika Engel­hardt zeich­ne­ten lang­jäh­rige, verdiente BLSV-Mitglie­der aus.

Ehren­na­del in Bronze: Harald Kaiser, Katha­rina Kaufmann.

Ehren­na­del in Gold für über 20jährige Tätig­keit:  Gerhard Wunder

Gold mit Kranz für über 25ährige Tätig­keit: Hart­mut Nennin­ger, Thomas Schneider. 

Gold mit großem Kranz für über 30jährige Tätig­keit Walter Wich-Herr­lein und Irene Müller.

Gold mit golde­nem Lorbeer für über 40jährige Tätig­keit Albert Schirmer.

Ehren­na­del in Platin für Karl-Herbert Fick.

Maxi­mal darf es bayern­weit 50 Lebende mit der BLSV-Ehren­na­del in Platin Ausge­zeich­nete geben. BLSV-Präsi­dent Jörg Ammon (rechts) über­reichte gemein­sam mit BLSV-Bezirks­vor­sit­zen­der Monika Engel­hardt und BLSV-Kreis­vor­sit­zen­dem Mario Schmid (links) an Karl-Herbert Fick. Foto: Rainer Glissnik

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